Kognitive Dissonanz – Weil nicht sein kann, was nicht sein darf

Ich halte die kognitive Dissonanz für eine der größten Fehlkonstruktionen am Menschen – wer auch immer konstruiert hat :-).

Wikipedia:

Menschen neigen dazu, einmal getroffene Entscheidungen zunächst beizubehalten oder zu rechtfertigen (s. Bestätigungsfehler). Deshalb werden alle neuen Informationen, die zu der getroffenen Entscheidung in Widerspruch stehen, tendenziell abgewertet, während alle konsonanten Informationen tendenziell aufgewertet werden.

Hier noch weitere, recht eingängige Erläuterungen dazu.

Ich sehe das so: Wenn bspw. jemand sein Leben lang erzählt bekommen hat, dass Geld ein Tauschmittel sei und Russland ohnehin an allem schuld ist, und dann jemand wie ich um die Ecke kommt und diese Paradigmen begründbar infrage stellt, dann entsteht eine kognitive Dissonanz.

Das lebenlang erlernte DARF einfach nicht falsch sein, und deswegen KANN die andere Sichtweise NICHT sein!

Es gibt zwei Arten, damit umzugehen und die entstandene Dissonanz aufzulösen:

  1. Sofortige Abwehrhaltung (verbal und/oder körperlich merklich spürbar), Augenrollen und Schulterzucken u. Ä. mit einhergehendem Ignorieren; die meiner Erfahrung nach übliche Reaktion.
  2. Sich mit den „Neuinformationen“ prüfend zu befassen und ggf. tatsächlich das Althergebrachte über den Haufen zu werfen. Was ich praktisch noch nie erlebt habe. Anscheinend ist dieser Prozess zu schmerzhaft.

Auch ich bin nicht komplett frei von kognitiven Dissonanzen. Es ist jedoch wie im echten Leben :-), nur wenn man ein Problem überhaupt erst mal erkannt hat, kann sich evtl. auch eine Lösung finden. In Bezug auf kognitive Dissonanz kann allein das Wissen über die Existenz die negativen Auswirkungen meiner Erfahrung nach tatsächlich deutlich abschwächen.

Informiert euch!!

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