Zugegeben, Nachstehendes ist schon etwas älter. Was jedoch absolut nichts an der grundsätzlichen Aussage zu „unseren“ Leitmedien ändert. Oder ist wirklich davon auszugehen, dass aktuell alles vollkommen anders ist?
Spiegel Fotostrecke: „Das Trümmerfeld von Hrabowe“
Spiegel: Die „Fotostrecke: Das Trümmerfeld von Hrabowe“ des SPIEGELS zeigt in einer Aufnahme (bitte anschauen, Bild 5/15) einen „Separatisten mit Stoffaffen“:
Ein prorussischer Kämpfer hält ein Plüschtier aus der verunglückten Maschine hoch. Dieses Bild sorgt auf Twitter für Empörung. „Schrecklich“, „grässlich“ lauten die Kommentare. Unter den Opfern des Flugzeugabsturzes sind 80 Kinder.
Streng genommen ist diese wirklich geschickt ausgewählte Bildbeschreibung rein faktisch nicht falsch – also rechtlich kaum zu belangen. Doch jetzt schaut euch dieses Video an, in dem die Gesamtsituation am Stück gezeigt wird.
Beim SPIEGEL – und weiteren Medien wie WDR und Tagespiegel (leider nicht mehr greifbar, ist schon zu lange her) – wird m. E. suggeriert, ein Terrorist hebt ein Stofftier als Trophäe in die Höhe. Kalt, unbarmherzig und ohne jedes Mitgefühl für die Opfer. Tatsächlich entdeckte jener „Separatist“ den Teddybär in all den Trümmern und hob ihn auf:
„Wir wollen, dass diese Bastarde sehen, wen sie abgeschossen haben“, sagt der Mann. „Sehen Sie das?“
Dann legt er den Teddybär vorsichtig zurück zu dem Haufen anderer Sachen. Danach nimmt er die Mütze ab und bekreuzigt sich aus Respekt vor den Toten.
Ergänzendes ist ebenfalls bei youtube zu sehen: MH17 Crash: Ukrainian media stories about looting of toy and wedding ring proven FAKE!
Weiterhin lohnt sich ein Blick in diesen Artikel: Kritik am Titelbild des «SonntagsBlicks» zum Absturz von MH17
Faktenfinder
Zu diesem Thema habe ich die „Faktenfinder“ faktencheck@correctiv.org und faktenfinder@tagesschau.de angeschrieben.
Meine E-Mail an die Faktenfinder
Sehr geehrte Damen und Herren,
in Bezug auf einen älteren Sachverhalt aus dem Jahr 2014, u. a. den „Spiegel“ betreffend, bitte ich um Ihre fachkompetente Bewertung hinsichtlich „Fake News“.
Kurze Einleitung:
Gemäß Bundeszentrale für politische Bildung gilt (1):
Methoden der Kriegspropaganda
Empfindungssteuerung (Perzeptionsmanagement)
Das Perzeptionsmanagement (Perzeption = Empfindung) ist eine Form der Gefühlssteuerung und Meinungslenkung. Es wird dabei versucht, die Wahrnehmung und Bewertung von Ereignissen durch die Bevölkerung in der gewünschten Weise zu beeinflussen. Anders als bei der klassischen Propaganda werden hier nicht aktiv Fakten (durch falsche Behauptungen etc.) geschaffen. Stattdessen wird auf reale Fakten so reagiert, dass damit die öffentliche Diskussion über einen Sachverhalt in die gewünschte Richtung gelenkt wird.
Sachverhalt:
Spiegel-Fotostrecke „Das Trümmerfeld von Hrabowe“ (2):
Das Foto 5 / 15 wird seitens „Spiegel“ wie folgt kommentiert:
„Separatist mit Stoffaffen: Ein prorussischer Kämpfer hält ein Plüschtier aus der verunglückten Maschine hoch. Dieses Bild sorgt auf Twitter für Empörung. „Schrecklich“, „grässlich“ lauten die Kommentare. Unter den Opfern des Flugzeugabsturzes sind 80 Kinder.“
Auf diversen Internet-Seiten wird auf diese Darstellung – in „Fake News-Manier“ (??) – eingegangen; dies kann wie folgt zusammengefasst werden:
- Das Foto wurde während eines Besuchs von 30 OSZE-Beobachtern am Absturzort aufgenommen.
- Mit den OSZE-Beobachtern gingen einige Mitglieder der Separatisten; sie zeigten den OSZE-Leuten den Absturzort.
- Der auf o. g. Foto 5 / 15 gezeigte Separatist sah einen Teddybär in den Trümmern, hob ihn auf und sagte:
„Wir wollen, dass diese Bastarde sehen, wen sie abgeschossen haben. Sehen Sie das?“ - Der Separatist legte den Teddybär vorsichtig zurück zu dem Haufen anderer Sachen, nahm die Mütze ab und bekreuzigt sich aus Respekt vor den Toten.
Belegt wird dieser Vorgang u. a. mit folgendem Video: https://www.youtube.com/watch?v=xLdRBaL4-wU#t=58
Fake News?
Bei dem Video bzw. der betreffenden Übersetzung der Separatisten-Aussage muss es sich doch wohl um „Fake News“ handeln?
Denn wenn dies nicht so wäre, würde die die Fotokommentierung des Spiegels m. E. eindeutig unter die o. g. Propaganda-Definition Empfindungssteuerung (Perzeptionsmanagement) fallen.
Und eine dermaßen tendenziöse, bewusst suggestive Verzerrung eines Sachverhalts kann ich mir beim Spiegel – und den vielen anderen, die den Sachverhalt wie der Spiegel darstellten -, ganz allgemein bei deutschen Medien, einfach nicht vorstellen.
Ich bitte Sie daher, diesem krassen Verstoß einer neutralen Berichterstattung à la „Fake News“ nachzugehen, um den Spiegel – und alle anderen Medien, die gleichartig berichteten – vor solchen Falschdarstellungen zu schützen.
Mit freundlichen Grüßen
XXXX
P. S.: Über eine entsprechende Antwort würde ich mich wirklich freuen. Vielen Dank im Voraus!
————————-
Geantwortet hat lediglich faktenfinder@tagesschau.de. Lasst es euch auf der Zunge zergehen.
Sehr geehrter XXXXXXX,
vielen Dank für Ihre Zuschrift. Unsere Kapazitäten sind leider begrenzt, wir sind derzeit mit aktuellen Ereignissen ausgelastet.
Ohnehin wäre es am besten, beim Spiegel selbst nachzufragen. Dort gibt es eine Dokumentationsabteilung, die Fakten prüft, bevor Texte veröffentlicht werden.
Mit freundlichen Grüßen,
ARD-faktenfinder
Hugh-Greene-Weg 1
22529 Hamburg
faktenfinder.tagesschau.de—– Weitergeleitet von Silvia Stoeber/HH/NDR am 17.03.2022 11:42 —–
Ein Skandal erster Güte klopft an die Tür, und die Aufklärer der Nation haben keine Zeit dafür? Ich soll mich an die Urheber des Fakes wenden, um den Fake als Fake zu enttarnen? Meine Güte! Dazu fallen mir nur noch zwei Redensarten ein:
- Eine Krähe hackt der andern kein Auge aus
- Den Bock zum Gärtner machen
Silvia Stoeber
Die Antwort von faktenfinder@tagesschau.de stammt ursprünglich von einer gewissen Silvia Stoeber.
Zu dieser Dame ist unbedingt mein Beitrag „Die Propaganda-Matrix | Systemimmanente Zensur“ zu sichten!
„Von der Landkarte tilgen“
Bundeszentrale für politische Bildung mußte falsche Wiedergabe einer Äußerung von Irans Präsidenten korrigieren
Seit 1948 wurde Palästina Schritt für Schritt von der Landkarte getilgt. Doch im Bewußtsein der allermeisten Menschen hält sich ein ganz anderer, seit Oktober 2005 tausendfach wiedergegebener Satz: »Israel muß von der Landkarte getilgt werden.« Er soll angeblich von Mahmud Ahmadinedschad, Präsident des Iran, ausgesprochen worden sein. Und dieser Satz spielt eine zentrale Rolle bei der Unterstellung, der Iran plane, Israel mittels Atomwaffen auszulöschen.
Die Behauptung, Teheran wolle den Nahoststaat von der Landkarte tilgen, fand sich bis vor kurzem auch im einleitenden Text zu einem Antisemitismus-Dossier auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Das war für uns Anlaß, am 17. Januar einen offenen Brief an die Bundeszentrale zu richten und die Nennung der Originalquellen für das Landkarten-Zitat und weitere angebliche wörtliche Wiederholungen zu fordern, mit denen der iranische Präsident als Judenhasser und Holocaustleugner gebrandmarkt wird.
…
ZDF: Sie kritisieren in diesem Brief, dass die Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad falsch übersetzt worden sei. Wir können Ihrer Kritik zustimmen und auch unsere Recherchen kommen zu dem gleichen Ergebnis. Inhaltlich sind auch wir der Meinung, dass Ihre Übersetzung die Aussagen des iranischen Präsidenten wiedergibt.
…
Zur Zeit läuft eine Beschwerde beim Deutschen Presserat gegen die Nachrichtenagenturen dpa, AP, AFP und Reuters, die das falsche Zitat am 26. Oktober 2005 in Umlauf gebracht haben.
Die Rücknahme der Falschübersetzungen spielt letztlich keine Rolle mehr. Das, was beim Publikum hängen bleibt, ist diese Falschaussage: »Israel muß von der Landkarte getilgt werden.« und die damit verbundene Dämonisierung des iranischen Präsidenten.
Ziel erreicht!
P. S.: Lässt sich wirklich jemand zu der Annahme verleiten, dass heutzutage alles anders und viel besser ist? Mit wie vielen Jahren entfleuchte der Glaube an den Weihnachtsmann?
